Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
am Sonntag, den 16. November, begehen wir den Volkstrauertag – als Tag des Gedenkens an die Toten der Kriege und die Opfer von Terror und Gewalt, besonders aber auch als Mahnung für den Frieden. Die Gedenkfeier findet im Anschluss an den Gottesdienst in St. Franziskus gegen 11 Uhr am Kriegerdenkmal vor dem Rathaus statt. Ich lade Sie herzlich ein, an dieser Feier teilzunehmen und gemeinsam ein Zeichen der Erinnerung und des Friedens zu setzen.
Seit 1945 leben wir im Frieden, der aber unsicherer geworden ist. In diesem Jahr haben wir zusammen mit dem Heimat- und Geschichtsverein Neufahrn mit der Gedenkfeier zum Kriegsende Ende April und mit Vorträgen über das Kriegende, über den damaligen Pfarrer Jungmann und über den demokratischen Neuanfang nach dem Krieg an diese Jahre erinnert. Ergänzend zu dieser Vortragsreihe fand am 28. Oktober im Mesnerhaus eine Lesung aus Zeitzeugenberichten der Pfarrer unserer Gemeinde statt. Unter dem Titel „Schlimm war die Zeit nach dem Einmarsch durch die Plünderungen...“ las unsere Gemeindearchivarin Dr. Caroline Weichselgartner vor einem interessierten Publikum aus eindrucksvollen Dokumenten, die das Leben und die Herausforderungen jener Zeit lebendig werden ließen. Auch diese Veranstaltung war eine wertvolle Gelegenheit, Geschichte hautnah zu erleben und das Bewusstsein für die Bedeutung von Frieden und Zusammenhalt zu schärfen.
Ein Blick in unsere Gegenwart zeigt, dass Menschlichkeit und Solidarität auch heute von großer Bedeutung sind. Am 20. November eröffnet der Landkreis Freising in unserem Industriegebiet in der Zeppelinstraße eine neue Asylunterkunft und lädt die Bevölkerung von 15 bis 17 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Die Unterkunft ist in Größe und Funktion der kürzlich in Hallbergmoos eröffneten Einrichtung sehr ähnlich, die sich dort als unproblematisch und unaufgeregt im Betrieb erwiesen hat.
Ich möchte Sie herzlich einladen, diese Gelegenheit zu nutzen. Das Landratsamt wird vor Ort für Fragen zur Verfügung stehen, sodass Sie sich selbst ein Bild machen können – und damit auch all jenen Stimmen entgegentreten, die gerade in diesem Themenfeld Ängste schüren möchten.
Ich bin dankbar, dass wir in unserem Landkreis und in unserer Gemeinde mit Verantwortungsbewusstsein und der Bereitschaft zu einer fairen Lastenverteilung diese Aufgabe annehmen. So gelingt es uns, mancher Aufgeregtheit den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Mein besonderer Dank gilt allen, die sich seit Jahren ehrenamtlich in der Asylarbeit engagieren. Sie geben der Humanität ein Gesicht und leisten damit einen wertvollen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander. Gerade diese Haltung ist es, die unsere Gemeinschaft stark macht.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Franz Heilmeier
1. Bürgermeister
Weil wir hier leben.