Juni 2025

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

da unsere beiden Grundschulen an Kapazitätsgrenzen stoßen, haben wir im Gemeinderat den Bau einer neuen dreizügigen Grundschule südlich der Jo-Mihaly-Mittelschule auf den Weg gebracht und dem pädagogischen Grundkonzept zugestimmt, das in einer Arbeitsgruppe erstellt wurde. Nach der Sicherung des Flächenerwerbs erfolgte nun mit dem Realisierungswettbewerb ein weiterer Schritt. Ziel des Wettbewerbs war es, eine zeitgemäße und nachhaltige Lernumgebung zu schaffen, die den Anforderungen moderner Pädagogik sowie der Integration in das bestehende Schulumfeld gerecht wird. In einer zweitägigen Preisgerichtssitzung wurden aus 18 eingereichten Entwürfen die besten Konzepte für das neue Schulgebäude ausgewählt. Den 1. Preis erhielt das Münchner Architekturbüro hirner & riehl architekten und stadtplaner gemeinsam mit Lex-Kerfers Landschaftsarchitekten, deren Entwurf sowohl architektonisch als auch pädagogisch überzeugte. Die Jury würdigte insbesondere die städtebauliche Eigenständigkeit des Entwurfs, die durchdachte innere Organisation mit kurzen Wegen und eine hohe Aufenthaltsqualität für Schüler:innen. Die geplante Holzhybridbauweise und ein zukunftsfähiges Energiekonzept unterstreichen zudem den Anspruch an nachhaltiges Bauen. Den zweiten Preis sicherte sich das Büro Drei Architekten aus Stuttgart, den dritten Platz belegte das Büro h4a Gessert + Randecker Architekten aus München. Die Gemeinde Neufahrn wird nun gemäß der Vergabeverordnung, an die öffentliche Auftragsvergaben gebunden sind, auf der Grundlage des Wettbewerbs die endgültige Vergabeentscheidung treffen.

Auch wenn es bei einem Projekt dieser Größenordnung noch einige Jahre dauern wird, bis die Schule steht, möchte ich mich schon jetzt bei allen bedanken, die an den bisherigen Entwicklungsschritten mitgewirkt haben. Ich bin überzeugt, dass diese sorgfältigen Grundlagenarbeiten dem Bauprozess und dann auch allen späteren Nutzerinnen und Nutzern sehr zugute kommen werden. 

Herzlich einladen möchte ich Sie auch in diesem Jahr wieder zur Teilnahme an der bundesweiten Aktion „Stadtradeln“, bei der es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Wege klimafreundlich und gesund mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dabei ist es egal, ob man bereits regelmäßig mit dem Rad fährt oder eher selten mit dem Rad unterwegs ist. Im Landkreis Freising beteiligen wir uns vom 29. Juni bis zum 19. Juli an der Aktion. In unserer Gemeinde haben im letzten Jahr 360 Teilnehmer:innen insgesamt 74.000 km zurückgelegt und damit beeindruckende neue Rekordzahlen erreicht. Ich bin gespannt, ob wir diese Rekorde nochmals übertreffen werden. Näheres zum Stadtradeln in Neufahrn finden Sie unter www.stadtradeln.de/neufahrn

Es grüßt Sie herzlich

 Ihr Franz Heilmeier, 1. Bürgermeister

 

Mai 2025

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich möchte mich zuerst bei allen herzlich bedanken, die in der vergangenen Zeit meiner Erkrankung und Rehabilitation mich mit guten Wünschen und auch Gebeten begleitet und die Vertretungsaufgaben für mich übernommen haben.

In diesen Wochen hatte ich Zeit, um einige Bücher zu lesen. Ein Buch mit einem zunächst überraschenden Titel halte ich für sehr aktuell für unser Zusammenleben vor Ort und im Leben: "Glauben Sie nicht alles, was Sie denken!" Darin wird beschrieben, welche großartigen Leistungen unser menschliches Gehirn vollbringt. Damit es dies schafft, neigt es aber auch dazu, sich die Wirklichkeit einfacher machen zu wollen wie sie tatsächlich ist. Daher braucht es ein gutes Maß an Selbstkritik gegenüber eigenen Meinungen und den Austausch mit anders Denkenden. Wer stattdessen nur die Bestätigung durch Gleichgesinnte sucht, glaubt eben gerne alles, was er denkt. Für unser Zusammenleben führt dies dazu, dass sich ein Lagerdenken breit macht, das anfällig ist für Hassbotschaften. Dann tritt an die Stelle eines gemeinsamen Ringens um gute Lösungen der Kampf um Aufmerksamkeit mit möglichst harten Zuspitzungen.

Dies beschreibt eine Entwicklung, die sich in den letzten Jahren deutlich verschärft hat. Es erklärt, warum jeder Fünfte bei der Bundestagswahl eine Partei gewählt hat, die Menschenverachtung propagiert, unsere demokratisch verfasste Struktur beseitigen will und klare Tatsachen wie die Klimaveränderung abstreitet. Ich bin überzeugt, dass nicht nur die anderen 80%, sondern auch viele dieser Wähler diese Positionen nicht teilen. Aber im allgemeinen öffentlichen Gebrüll geht vielen die innere Orientierung verloren, um sich eine wirklich eigene Meinung zu bilden.

Wichtig halte ich es daher, dass es Orte, Gruppen und Vereine gibt, wo Menschen in ihren unterschiedlichen Prägungen und Meinungen zusammen kommen. Ich bin sehr dankbar, dass ich schon in jungen Jahren in der kirchlichen Jugendarbeit und im Fußballverein dies erleben konnte. Diese Vielfalt und manch gemeinsames Ringen war belebend und hat mich geprägt. Es bewahrt mich bis heute davor, alles zu glauben was ich denke. Ich bitte Sie herzlich, dazu beizutragen, dass es gerade heute solche Orte gibt. Sie helfen, kritisch zu bleiben gegenüber dem, was man angeblich denken soll.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr Franz Heilmeier, 1. Bürgermeister

 

Februar 2025

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

am 23. Februar finden die vorgezogenen Neuwahlen für den 21. Bundestag statt. Durch das vorzeitige Ende der Koalition aus SPD, Grünen und FDP findet die Bundestagswahl 2025 ein halbes Jahr vor dem regulären Termin statt.

Diese Bundestagswahl steht unter besonderen Vorzeichen, denn die Rahmenbedingungen haben sich seit der letzten Wahl grundlegend verändert. Der gewaltsame Überfall Russlands auf die Ukraine hat gezeigt, wie fragil Frieden und Stabilität in Europa sind. Gleichzeitig hat sich die Parteienlandschaft weiter ausdifferenziert. Dies spiegelt nicht nur eine zunehmende Distanz zu den traditionellen Volksparteien wider, sondern ist auch Ausdruck einer heterogener gewordenen Gesellschaft. Rechtspopulistische Strömungen mit europa- und fremdenfeindlichen Positionen und destruktiven Einstellungen zum Rechtsstaat, sowie Strömungen an den extremen Rändern des politischen Spektrums erhalten zunehmend Zulauf.

Damit sind, befeuert durch die Mechanismen sozialer Medien, auch Stil und Ton in der öffentlichen Diskussion schärfer und anstandsloser geworden. In diesem Zusammenhang möchte ich an die mahnenden Worte unseres Bundespräsidenten erinnern: „Verunglimpfung, Einschüchterung, Gewalt – all das ist Gift für die Demokratie. Es beschädigt unser Gemeinwesen zutiefst. Wir müssen Gewalt ächten! Das erwarte ich von allen, die sich um Verantwortung bewerben.“  Dieser Appell ist aktueller denn je. Respekt und demokratische Werte müssen die Grundlage unseres politischen Diskurses sein – das gilt für alle, unabhängig von Parteizugehörigkeit oder Grundhaltungen.

Die Schlagzeilen werden oft von einer lauten Minderheit dominiert. Dem steht aber eine Mehrheit gegenüber, die sich für eine wehrhafte Demokratie einsetzen und die Zukunft mitgestalten will. Viele sind in den letzten Wochen in demokratische Parteien eingetreten und drücken damit aus, dass sie sich im Alltag gerade jetzt politisch engagieren wollen. Es liegt an uns allen, uns klar für unsere freiheitlich-demokratischen Werte einzusetzen. Daher appelliere ich an Sie: Gehen Sie wählen! Bundespräsident Steinmeier hat es auf den Punkt gebracht: „Wählen Sie in dem Bewusstsein, dass Ihre Stimme die entscheidende sein könnte.“

Nach der Bundestagswahl werden im März 2026 die Kommunalwahlen folgen. Ich habe mich entschieden, nicht erneut für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. Nach zwölf erfüllten Jahren im Amt ist es dann an der Zeit, die Verantwortung in andere Hände zu legen. Das Amt des Bürgermeisters fordert seinen Tribut und manche Interessen, Familie sowie andere nahestehende Menschen müssen oft zurückstecken.  Ich blicke mit großer Dankbarkeit auf meine Zeit im Amt. Es war und ist mir eine Ehre, gemeinsam mit engagierten Frauen und Männern in Politik und Gesellschaft an der Entwicklung unserer Gemeinde zu arbeiten.

Mein besonderer Dank gilt Ihnen allen, die mir in den Wahlen 2014 und 2020 Ihr Vertrauen geschenkt haben. Kommunalwahlen sind Persönlichkeitswahlen. Nicht Parteizugehörigkeit, sondern persönliche Wertschätzung für die Person steht im Vordergrund. Dieses Vertrauen hat mir viel bedeutet, und ich bin sicher, dass Sie 2026 eine Persönlichkeit wählen werden, die Neufahrn mit Weitsicht und Engagement in die Zukunft führen wird.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr Franz Heilmeier, 1. Bürgermeister