Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich möchte mich zuerst bei allen herzlich bedanken, die in der vergangenen Zeit meiner Erkrankung und Rehabilitation mich mit guten Wünschen und auch Gebeten begleitet und die Vertretungsaufgaben für mich übernommen haben.

In diesen Wochen hatte ich Zeit, um einige Bücher zu lesen. Ein Buch mit einem zunächst überraschenden Titel halte ich für sehr aktuell für unser Zusammenleben vor Ort und im Leben: "Glauben Sie nicht alles, was Sie denken!" Darin wird beschrieben, welche großartigen Leistungen unser menschliches Gehirn vollbringt. Damit es dies schafft, neigt es aber auch dazu, sich die Wirklichkeit einfacher machen zu wollen wie sie tatsächlich ist. Daher braucht es ein gutes Maß an Selbstkritik gegenüber eigenen Meinungen und den Austausch mit anders Denkenden. Wer stattdessen nur die Bestätigung durch Gleichgesinnte sucht, glaubt eben gerne alles, was er denkt. Für unser Zusammenleben führt dies dazu, dass sich ein Lagerdenken breit macht, das anfällig ist für Hassbotschaften. Dann tritt an die Stelle eines gemeinsamen Ringens um gute Lösungen der Kampf um Aufmerksamkeit mit möglichst harten Zuspitzungen.

Dies beschreibt eine Entwicklung, die sich in den letzten Jahren deutlich verschärft hat. Es erklärt, warum jeder Fünfte bei der Bundestagswahl eine Partei gewählt hat, die Menschenverachtung propagiert, unsere demokratisch verfasste Struktur beseitigen will und klare Tatsachen wie die Klimaveränderung abstreitet. Ich bin überzeugt, dass nicht nur die anderen 80%, sondern auch viele dieser Wähler diese Positionen nicht teilen. Aber im allgemeinen öffentlichen Gebrüll geht vielen die innere Orientierung verloren, um sich eine wirklich eigene Meinung zu bilden.

Wichtig halte ich es daher, dass es Orte, Gruppen und Vereine gibt, wo Menschen in ihren unterschiedlichen Prägungen und Meinungen zusammen kommen. Ich bin sehr dankbar, dass ich schon in jungen Jahren in der kirchlichen Jugendarbeit und im Fußballverein dies erleben konnte. Diese Vielfalt und manch gemeinsames Ringen war belebend und hat mich geprägt. Es bewahrt mich bis heute davor, alles zu glauben was ich denke. Ich bitte Sie herzlich, dazu beizutragen, dass es gerade heute solche Orte gibt. Sie helfen, kritisch zu bleiben gegenüber dem, was man angeblich denken soll.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr

Franz Heilmeier

Erster Bürgermeister

 

 Weil wir hier leben.

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